Im Rahmen des CSD - Brandenburg 2007 wurde am 25. April die Ausstellung „Love - Sex – Safe“ im Brandenburger Landtag von Katte e.V., ver.di und der Landtagsfraktion der SPD eröffnet. Die Ausstellung, die von dem Künstler und Designstudent Christian Metzner erschaffen wurde, ist als eine Wanderausstellung konzipiert, und soll noch an vielen Schulen und Jugendeinrichtungen gezeigt werden. Nachdem die Ministerin Dagmar Ziegler und der Fraktionsvorsitzende Günther Baaske ihre Ansprachen als Eröffnungsredner gehalten hatten, sprach Carsten Bock, als Vertreter des Arbeitskreises LSBT (Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender) von Verdi.
Seiner Meinung nach ist die Toleranz in der Bevölkerung und Gesellschaft in den letzten Jahren leicht angestiegen. Wobei es sich bei einigen Bevölkerungsschichten unseres Landes auch bisher nicht um Ablehnung auf rationaler Ebene handelte sondern um die Ansicht des Anstößigen, da sich Homosexuelle ihrer Meinung nach nur über ihre Sexualität identifizieren. Desweiteren bemängelte er die immer noch fehlende Gleichstellung von Homosexuellen in der Verfassung der Bundesrepublik Deutschland, als Bindeglied zwischen den vorbildlichen Verfassungen des Landes Brandenburg und der Europäischen Union. Im Zusammenhang mit dieser Problematik brachte er das „Fair Brandenburg 2012“ – Programm zur Sprache, welches unter Zusammenarbeit von Vertretern der Schwul/lesbischen Arbeitskreise aller Parteien, sowie der auf dem Gebiet tätigen Vereine und Gruppierungen ausgearbeitet wurde. Dieses Programm, welches alle Bereiche des schwulen und lesbischen Lebens beinhaltet, wurde als Arbeitsgrundlage der Landesregierung empfohlen. Zum Schwerpunktthema AIDS und HIV wies er besonders auf den Bereich MSM (Männer die mit Männern Sex haben) hin, der in der Vergangenheit in Brandenburg vernachlässigt wurde. Hierbei sprach er von dem Projekt LIZA (Liebe in Zeiten von Aids), welches seiner Meinung nach die Vermittlung von Grundwissen an die Schüler abdeckt, aber andere wichtige Themen wie Hinweise zu den besonderen Gefahren von Homosexuellen oder ein Verhaltenstraining für sexuell unerfahrene Jugendliche nicht hinreichend behandelt. Weiterhin wäre die Durchführung einer Präventionskampagne mit Vor - Ort Prinzip und Präventionsteams notwendig, da durch eine Umfrage von Homosexuellen im Land Brandenburg heraus gekommen ist, dass nur wenige Jugendliche sich Verhütungsmittel selbst kaufen und Safer-Sex nur dann praktizieren, wenn sie die Verhütungsmittel durch Gesundheitsamt, Schule oder Aidshilfe umsonst bekommen, da sie für Schüler oft viel zu teuer sind.
Hierbei appellierte Herr Bock an das MASGF (Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, und Familie) eine Idee aus Holland aufzugreifen, wo Kondome zum Stückpreis von 10ct flächendeckend an Schulen in Süßigkeitenautomaten angeboten werden. Mit der Kampagne „Love – Sex – Safe“ möchten die Organisatoren nicht nur Belehrungsprävention durchführen sondern zeigen, dass Kondome beim Sex auch Spaß machen können und diese auch spielerisch in das Sexualleben beider Geschlechter mit einbezogen werden können. Mit dem Verteilen des „Fair Brandenburg 2012“ Programms beendete Carsten Bock seine Ansprache und eröffnete somit die Ausstellung. Anschließend wurden Hände geschüttelt und versucht weiter Kontakte mit anwesenden Institutionen zu knüpfen um diese von den Idee und Vorschlägen der Organisatoren zu begeistern. Der Arbeitskreis Schwule, Lesben, Bisexuelle und Transgender von ver.di Berlin-Brandenburg möchte an dieser Stelle noch einmal zu Safer - Sex und Akzeptanz gegenüber Homosexuellen im Allgemeinen und HIV-Positiven Menschen im besonderen aufrufen.