Im Jahr 2023 fand die jährliche ILGA Konferenz in Ljubljana statt. Es gab wie jedes Jahr neben den Veranstaltungen im großen Saal des Hotels, in dem die meisten Teilnehmer:innen untergebracht waren, wieder viele Workshops. Neben dem Programm gab es Zeitslots und Räume für selbst gestaltete Workshops.
Den Auftakt bildeten connecting spaces, wo sich unterschiedliche Personengruppen kennenlernen konnten, wie für Lesben*, Inter- oder Transpersonen, Schwule, Ältere, Jüngere, Bi Personen, Non-Binäre, Menschen mit Einschränkungen… Da alle zur gleichen Zeit stattfanden, musste Mensch sich leider für 1 WS entscheiden. Am Abend gab es dann ein gemeinsames Essen mit einer anschließenden Filmvorführung der Dokumentation „The Flag“, eine Dokumentation über die Entstehung der Regenbogenflagge.
Am Donnerstag gab es neben dem General Meeting zu Aktivitäten und Berichten über 18 Jahre ILGA Europe weitere Workshops u.a. zu Hate Speech, lesbian motherhood, anti-LGBTI laws, rainbow families. Am Abend wurde im Kino Dvor der Film LGBT SLO 1984 über das Clubleben in Ljubljana in den 80er – 90er Jahren gezeigt. Im Film ging es um die Geschichte und Bedeutung der queeren Clubs Monokel und Tiffany, die es auch heute noch gibt und die während der ILGA Konferenz jeden Abend bis 5.00 Uhr morgens die Möglichkeit boten, die Nacht durchzufeiern.
Freitag war bestimmt durch das Thema Solidarität und Schutz von LGBTI in Slowenien und insgesamt in Europa sowie Themen, die uns näher zusammenrücken lassen. Zusätzlich ging es um den Prozess, wie Anträge an die EU Institutionen gestellt werden können.
Neben selbst-organisierten Workshops zu verschiedenen Themen gab es auch die Vorstellung der Kandidaten für die Neuwahl des Vorstands. Bei der ILGA werden auf den jährlich stattfindenden Konferenzen die eine Hälfte des Vorstands für 2 Jahre gewählt. Im Jahr drauf wird dann die andere Hälfte für 2 Jahre gewählt. So gibt es immer eine Kombination von neuen und erfahrenen Vorstandsmitgliedern. Das Interesse an der Mitarbeit im Vorstand war besonders groß bei Kandidat:innen aus Ländern, in denen die Situation von LGBTI Menschen besonders prekär ist. Die Abstimmung selbst fand digital statt.
Am Samstag gab es sehr viele selbst-organisierte Workshops zu unterschiedlichsten Themen statt: Klimawandel, Migration, Alter, Elternschaft, Wohnungslosigkeit, Gewalt in LGBTI Beziehungen waren nur einige der Themen. In der Generalversammlung wurden dann die neuen Mitglieder des Vorstands vorgestellt und der Ort der ILGA Konferenz 2024 benannt. Er wird vom 16.10. – 19.10.2024 in Bukarest stattfinden.
Für Gewerkschafter:innen war der Workshop zu „Wie können wir im Unternehmen trans Kolleg:innen unterstützen?“ besonders interessant. Dies ist ein Projekt der britischen Gewerkschaft UNISON, vorgestellt von James Cavalluzo von der PSI (internationaler Gewerkschaftsbund öffentliche Dienste) und Penny Smith, Vorstand ILGA Europe und UNISON.
Am Abschlussabend gab es dann noch ein Gala Dinner zum Abschluss der Konferenz, bei dem es noch Gelegenheiten gab, mit anderen ins Gespräch zu kommen und Informationen und Adressen auszutauschen, was auch gut genutzt wurde. Um noch einen bildlichen Eindruck zu bekommen:
https://www.ilga-europe.org/blog/the-ilga-europe-annual-conference-2023-in-pictures
Bericht: Reingard Wagner