„Wir zeigen Flagge für gleichgeschlechtliche Liebe“, so lautete der Titel der Dreifach-Ausstellung für vielfältige Lebensweisen welche vom 6.–23. Mai im Neuen Rathaus Göttingen stattfand.
Eröffnet wurde sie von der stellv. Oberbürgermeisterin, Frau Dr. Dagmar Schlapeit-Beck (SPD und ver.di) und Carsten Bock (BAK LSBTI ver.di) sowie vom Rat der Stadt Göttingen Bürgermeister Ulrich Holefleich (Grüne) und Simone Kamin von der Göttinger Aidshilfe.
Zu sich selbst zu finden, zur eigenen Persönlichkeit zu stehen, ist nicht selten ein langer Weg. Insbesondere für Menschen, die sich in heterosexuellen Lebensformen oder im zugewiesenen Geschlecht nicht zuhause fühlen betonte Simone Kamin als eine der Organisatorinnen der Ausstellungen Für den BAK LSBTI erklärte Carsten Bock „Mit dieser dreifachen Ausstellung setzen wir ein Zeichen für Gleichberechtigung und Vielfalt in einer offenen Gesellschaft.“ Wer sich nicht outet, gilt grundsätzlich als heterosexuell. Wer sich outet, kann ins Abseits geraten – vor allem Jugendliche sind mit Mobbing und Gewalt konfrontiert. In dieser großen Dreifach-Ausstellung beleuchten wir Schwierigkeiten und Barrieren für homo-, bi- und trans*sexuelle Lebensweisen – aber auch die Möglichkeiten für Selbstverwirklichung und persönliches Glück. Die Basis dafür bilden Akzeptanz und Schutz im persönlichen Umfeld und durch gesellschaftliche Rahmenbedingungen. Immer noch jedoch leben Schwule, Lesben, Bisexuelle und Trans*Menschen mit Diskriminierungen im Recht und in der Medizin. In Familien und Schulen wird allzu oft ihr Selbstwertgefühl verletzt, ihnen Zugehörigkeit verweigert. Um sich als unverzichtbaren Bestandteil der Gesellschaft zu sehen, brauchen besonders junge Menschen eigene Räume, Mut und Unterstützung. Dazu möchten wir einen Beitrag leisten.
Mit seinen Portraits enttabuisiert Christoph Köhler das nicht-heterosexuelle Begehren, denn er nennt es im gleichen Atemzug wie Beruf oder Freizeitinteressen. Sexuelle Selbstbestimmung wird so zu etwas Selbstverständlichem. Zudem widersprechen die portraitierten Personen etlichen Klischees über Schwule und Lesben, womit das heterosexuelle Leitbild unserer Gesellschaft ins Wanken gerät.
Der ver.di Bundesarbeitskreis Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender hat Plakate aus ganz Europa gesammelt, die einen hoffnungsvollen Weg aufzeigen. In den verschiedenen Ländern kämpfen Organisationen und Kampagnen für eine Kultur der Freiheit und Gleichheit. Die Sammlung ermutigt dazu, sich für eine Grenzen überschreitende Solidarität stark zu machen.
Im Stil der japanischen MangaComics erzählt Marik Röder die Liebe eines offen schwulen Teenagers zum Frauenschwarm seiner Schule. Dieser ist selber heimlich schwul, traut sich aber aufgrund seines Umfeldes nicht, zu seiner sexuellen Orientierung zu stehen.
Alle 3 Ausstellungen waren auch schon in der ver.di Bundesverwaltung zu sehen.